30. April 2021

Der Stammtisch ist tot

Lang leben die digitalen Medien
Der Stammtisch ist tot | © Fredheim Fotos
Der Stammtisch ist tot – lang leben die digitalen Medien

Wie geht es Ihnen, wenn Sie diese Aussage hören? Ich persönlich würde gerne wieder einmal in eine Bar ein Bier trinken gehen. Das persönliche Schwätzchen bei einem kühlen Pale Ale ist das, was ich in der aktuellen Corona Zeit am meisten vermisse, trotz meiner beruflichen und privaten Affinität zu den digitalen Medien. Doch, abgesehen vom aktuellen Corona bedingten Beizen-Entzug, hat die etwas pointierte Aussage im Titel durchaus seine Berechtigung. Denn diese für uns so wichtigen Schwätzchen finden immer mehr online statt. Herzlich willkommen in der Welt der digitalen Medien, dem Stammtisch mit unzähligen Besuchern und ständiger Verfügbarkeit.

Wie können Unternehmen diese Transformation zum digitalen Stammtisch erfolgreich nutzen? Indem auch ihre Kommunikation dort stattfindet, wo sich Menschen treffen und austauschen – digital. Was heisst das aber nun konkret für die Marketingzuständigen? Weitläufige digitale Präsenz? Möglichst viele Freunde und Follower in sozialen Netzwerken gewinnen? Kontinuierlich spannende Nachrichten posten? Jederzeit kommunikations- und kritikbereit sein? Ruhig Blut. Man muss nicht überall mitmischen, sich aber bewusstwerden, dass die digitale Kommunikation ein Bestandteil der Kommunikationsstrategie sein muss. Es lohnt sich, trauen Sie sich einfach! Los geht’s! Aber wie?

Der Weg zum digitalen Stammtisch

Digitaler Erfolg ist nicht abhängig von Plattformen, viel wichtiger ist im ersten Schritt die Zieldefinition. Wo soll die Reise mit den digitalen Medien hingehen? Was können wir erreichen? Wo liegen unsere Stärken? Gibt es Prozesse, die sich durch den Einsatz der digitalen Medien einfacher gestalten lassen? Hierzu lohnt es sich auch mal die Aussensicht, zum Beispiel einer Agentur, einzuholen.

Ist das Ziel bekannt, folgt die Frage nach der Positionierung. Hier geht es darum eine Geschichte, eine kommunikative Leitidee, also eine Art digitale Marke zu erstellen. Schon als Kind liebte ich die Geschichten meiner Grosseltern. Das funktioniert auch digital. Dabei ist es hilfreich sich zu überlegen, welche Themen die Menschen beschäftigen? Worüber freuen sie sich und worüber regen sie sich auf? 

Hat man die Geschichte, die digitale Marke definiert, überlegt man sich, welche Zielgruppen angesprochen werden sollen? Wer sitzt denn nun am digitalen Stammtisch? Je besser man seine eigenen Zielgruppen kennt, desto passendere Inhalte kann man später für sie in den digitalen Medien ausspielen.

Danach macht man sich auf die Suche nach der passenden Plattform. Wie in der Gastronomie hat jede digitale Lokalität seine Eigenheiten. Konzentrieren Sie sich unbedingt auf diejenigen Plattformen, auf denen sich Ihre Zielgruppe bevorzugt aufhält. Gute Hinweise gibt beispielsweise statista.com, oder ansonsten einfach mal googeln.

Das was und wie zählt auch digital

Jetzt geht es um den Inhalt. Dieser muss sowohl zur digitalen Plattform als auch zur Zielgruppe passen. Verpacken Sie Ihre Beiträge in spannende und fesselnde Geschichten. Content ist King! Denn wie beim unterhaltsamen und abendfüllenden Stammtischgespräch präsentieren Sie damit Ihrer Zielgruppe das Unternehmen, die Produkte oder Werte und interagieren. Der Content muss konzipiert, produziert und geplant werden. Erstellen Sie Themenpläne und organisieren Sie alles in einem Redaktionsplan. 

Ein letzter Tipp: Wenn die Inhalte passen, werden Sie und Ihre Zielgruppen automatisch aktiv interagieren. Es entsteht ein Dialog. Erstellen Sie dafür Verhaltensrichtlinien für Ihren digitalen Stammtisch, eine Art Hausordnung.  

Sie sehen: Die digitalen Medien funktionieren wie das richtige Leben. Freunde gewinnt man nicht durch leere Sprüche, sondern durch Loyalität, Engagement und Anerkennung. 

Marcel Meyer | Digital Marketing Manager
Autorenschaft
Marcel Meyer
Zum Profil

Marcel Meyer verantwortete bis Ende Dezember 2021 als Digital Marketing Manager den Bereich des Digital Dialog Marketings. Seine tägliche Arbeit war geprägt von der Planung, Umsetzung, Optimierung und Auswertung von digitalen Paid-Kampagnen und der Weiterentwicklung des digitalen Dialogs mit den Gästen. Marcel Meyer ist seit Januar 2022 Geschäftsführer von GRdigital und im Nebenamt Dozent an der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz.


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