Lenzerheide Bergbahnen AG mit leichtem Verlust durch Corona-Jahr

2. September 2021
Die Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB AG) verbuchte im Geschäftsjahr 2020/21 einen leichten Verlust von CHF 53’761. Im Vergleich zum durch das vorzeitige Saisonende verkürzten Vorjahr, stieg der Verkehrsertrag um 3.9% auf CHF 27.3 Mio. Mit über CHF 2.5 Mio. erzielte die LBB AG im Sommer 2020 einen Rekordumsatz.
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Marc Schlüssel
Co-CEO
Lenzerheide Marketing und Support AG
Marketing, Kommunikation, Events, Sponsorings und Erlebnis-/Angebotsentwicklung

Als «ein Jahr mit Höhen und Tiefen» beschreibt Peter Engler, bis Ende Juni 2021 CEO der Lenzerheide Bergbahnen AG (LBB AG), das Geschäftsjahr 2020/21 im heute veröffentlichten Geschäftsbericht. Als Höhepunkt ist der Rekordsommer 2020 zu werten. Der Verkehrsertrag Sommer stieg im Vergleich zum ebenfalls schon starken Vorjahr nochmals um 26% auf über CHF 2.5 Mio. Die Ersteintritte in das Bike- und Wandergebiet Lenzerheide nahmen von 170’000 auf 230’000 zu. «Den Sommer 2020 dürfen wir als besten Sommer in der Geschichte der LBB AG verbuchen», betont der ehemalige CEO Peter Engler.

Als Tiefpunkt werten die Verantwortlichen der LBB AG die grossen Unsicherheiten bezüglich der Wintersaison, insbesondere zu Beginn. «Aufgrund der schwachen Gästezahlen über die Feiertage, welche sich 30% unter den Vorjahreszahlen bewegten, machten wir uns Anfang Januar 2021 grosse Sorgen, wie sich der Winter weiter entwickeln wird» beschreibt Peter Engler die damals angespannte Situation. Das gute Wetter, der viele Naturschnee und die Hohe Anzahl an Schweizer Gästen in der Ferienregion Lenzerheide sorgten am Ende aber für ein solides Saisonfazit. Der Verkehrsertrag Winter der LBB AG stieg um rund 2% auf CHF 24.75 Mio. Mit 1.2 Mio. Ersteintritten verzeichnete das Schneesportgebiet Arosa Lenzerheide ein Plus von 4.3% gegenüber dem Vorjahr, blieb aber unter dem Spitzenwert der Wintersaison 2018/19 mit 1.3 Mio. 

Im Vergleich zum Vorjahr 2019/20 stieg der Verkehrssertrag um 3.9% auf knapp CHF 27.3 Mio. Im Gegenzug nahm der Betriebsaufwand aufgrund der Kosten im Zusammenhang mit der Pandemie sowie der Durchführung des FIS Ski Weltcup Finals Lenzerheide um CHF 1.8 Mio. zu. Das Jahresergbnis zeigt einen unter den gegebenen Umständen geringen Verlust von CHF 53'761. Der EBITDA sank um 5.7% auf rund CHF 9.5 Mio., was einer EBITDA-Marge von 30.06% entspricht. 

Neue Spitzenwerte im Onlineverkauf
Als Höhepunkt des Geschäftsjahres 2020/21 kann auch die Entwicklung im Onlineverkauf gewertet werden. Bereits vor der Pandemie verzeichnete die LBB AG aufgrund der Einführung der dynamischen Preise eine sehr starke Zuwachsrate, welche im vergangenen Geschäftsjahr nochmals gesteigert werden konnte. «Im Durchschnitt wurden 73% der Tickets online gekauft, wobei an den Spitzentagen über Weihnachten und Neujahr bis zu 90% der Gäste mit Onlinetickets auf der Piste waren», bestätigt Christian Wyrsch, Bereichsleiter Kasse und Verkauf.

Einen Spitzenwert, nicht nur im Onlineverkauf, generierte das neue Angebot «LIGHT RIDE». Das neue multisensorische Schlittelerlebnis bei der Schlittelbahn Scharmoin begeisterte ab Mitte Januar über 14'000 Gäste. «Bereits nach drei Durchführungen mussten wir die Tickets und damit die Anzahl Gäste begrenzen und zusätzliche Daten während den Sportferien einplanen», betont Stefan Reichmuth, Leiter Marketing Arosa Lenzerheide.

Investitionen auf Minimum reduziert
«Die vergangenen Grossinvestitionen haben uns sicher geholfen, die aktuelle Krisensituation besser zu überstehen als viele andere», ist Verwaltungsratspräsident Felix Frei überzeugt. Trotz Pandemie und nach wie vor hoher Fremdfinanzierung konnte zudem der Netto-Verschuldungsfaktor plangemäss weiter gesenkt werden. Der Verwaltungsrat hat jedoch die Investitionsprojekte aufgrund der noch anhaltenden Konsolidierungsphase und der unsicheren Wirtschaftslage auf das Notwendigste reduziert.

Mit einer umfassenden Strategieentwicklung für die nächsten zehn Jahre, dem Vorantreiben von konkreten, strategischen Projekten, sowie einer Intensivierung der Kommunikation, will der im letzten Herbst neu gewählte Verwaltungsratspräsident die LBB AG in die Zukunft führen. «Wir sind vom Jäger zum Gejagten geworden und müssen unsere Marktposition weiter entwickeln, um in der Spitzengruppe zu bleiben», ist Felix Frei überzeugt.

Neben den Traktanden zum Geschäftsergebnis steht die Ersatzwahl eines freien VR-Mitglieds auf der Traktandenliste. Anstelle des zurücktretenden Marcus Lenz beantragt der Verwaltungsrat neu Philipp Sauber, Unternehmer Digitalisierung, Sales&Marketing von Ebmatingen, als freies Mitglied zu wählen. 

Generalversammlung mit Covid-Zertifikat
Die 16. Generalversammlung der LBB AG findet am Freitag, 24. September 2021 in der Mehrzweckhalle beim Schulhaus Lenzerheide statt. Um die physische Präsenz von über 250 Teilnehmenden sicherzustellen, wird die Generalversammlung mit Zugang mittels Covid-Zertifikat (genesen, getestet oder geimpft) abgehalten.